Der Fuji wird UNESCO Welterbe

Gestern ging es durch die (japanischen) Medien, im Juni werden der Fuji und die umliegende Region mit den fünf Seen, mehreren Schreinen und Tempeln zum UNESCO Welterbe ernannt werden. Ihr könnt euch vorstellen: I like. Wegen mir düften sie ja fast jedes Fitzelchen von Japan dazu ernennen *lach*

Der Fuji-san, in Deutschland oft fälschlich als Fuji-yama bezeichnet (die Ursache für diesen Irrtum kommt von einer falschen Lesung der Schriftzeichen: Berg allein wird yama gesprochen, in Kombination mit anderen Zeichen wird sie allerdings zu san), ist der höchste Berg Japans und für das Inselvolk ein heiliger Ort. Jahr für Jahr pilgern Unmengen an Touristen unter hohen körperlichen Strapazen auf den Gipfel um dort einen Sonnenaufgang zu erleben. Dabei gibt es auch immer wieder Tote, doch der Anblick ist vielen das Risiko wert.

Leider habe ich diese Erfahrung noch nicht machen können. Die Besteigung ist nur in wenigen Sommermonaten möglich und mein Japan-Aufenthalt erstreckte sich ausgerechnet von Oktober bis Juni. Also knapp vorbei…aber gesehen habe ich den Fuji zumindest vom Zug und von Tokyo aus. Selbst das ist manchem verwehrt, da der Berg sich gern in Nebelschwaden hüllt.

War jemand von euch schon am oder gar auf dem Fuji? Habt ihr sowas irgendwann mal vor?

Alles Liebe,



Hanami

Jeder, der ein wenig über Japan weiß, hat davon gehört, wie wichtig die Kirschblüte dort ist. In den Nachrichten wird darüber berichtet, an welchem Tag die ersten Knospen sich wohl öffnen werden, Japaner jeden Alters gehen in die Parks und Straßen und feiern (auf überaus scheußlichen, blauen Plastikplanen als Unterlage); und das lauthals mit viel gutem Essen. Das ganze nennt sich hanami: Blütenschau.

Ich hatte das Glück selbst zur Kirschblüte in Japan zu sein. Seitdem hat sich hier in Deutschland mein Blick für die zarten Blüten geschärft. In meiner kleinen Stadt hier muss man schon gezielt zu einzelnen Kirschbäumen gehen. Ansammlungen im japanischen Stil gibt es leider nicht (noch nicht, wartet nur ab, bis ich ein Haus mit Garten habe *höhö*). Einen sehr alten, großen Zierkirschenbaum konnte ich dennoch ausmachen und habe mit Mr. Perfect ein Mini-Hanami veranstaltet (ohne Essen und blaue Plastikfolie).

Wer übrigens mehr über die Kirschblüte erfahren möchte, kann ins Radiowissen von Bayern 2 reinhören: Zwischen Buddhismus und Kamikaze – Die Symbolwelt der japanischen Kirschblüte. Geschrieben wurde der Beitrag von einer ehemaligen Kommilitonin von mir ^^

Alles Liebe,



Japans Cup Nudel Revolution

Als Japanbegeisterter und Animekucker sind einem Cup Nudeln ein Begriff (Surprise: AKB48 machen Werbung dafür). Als schnelles Abendessen aus dem Supermarkt-Regal auch. Während meiner Zeit in Okazaki habe ich immer wieder mal darauf zurück gegriffen. Ehrlich gesagt war mir nicht bewusst, dass klassische Cup Nudeln eher ein Männerding sind.

Die neuen Maru-chan hanauta in den Sorten „Kamille Salz“ und „Hagebutte dan-dan“ sollen das ändern.

Bildquelle: Maru-chan hanauta

Man will weg vom Salaryman schnelles, ungesundes Mittagessen-Image hin zum figurbewussten Lifestyle-Produkt. Mich spricht das Design an, aber die Sorten finde ich irgendwie seltsam. Was meint ihr?

Alles Liebe,



Die Schattenseiten der japanischen Idol-Industrie

Wer in Deutschland DSDS oder Popstars gewinnt…an den erinnert sich in ein paar Monaten niemand mehr. In Japan ist das anders. Wer von einer der großen Idol-Agenturen gecastet wird, dem steht eine spannende Zeit bevor.

Die aktuell erfolgreichste Retortenband ist AKB48, eine Girl-Group mit wechselnden Mitgliedern, kleineren Untergruppen und Schwestern-Bands in Osaka, Fukuoka, Jakarta, Tapei und Shanghai. Die meisten ihrer Singles landen in den japanischen Charts auf Platz 1, die Mädels sind allgegenwärtig auf Werbeplakaten und in Fernseh-Spots.

Die letzten Tage erschüttert ein Sex-Skandal die Idol-Welt und Entsetzten ruft vor allem die Reaktion der Betroffenen hervor: Minami Minegashi hat sich als Wiedergutmachung den Schädel kahl rasiert und entschuldigt sich per youtube-Video.

Bild-Quelle: youtube

Sex-Sakandal? Was hat sie denn nun gemacht, fragt ihr euch bestimmt. Mit einem verheirateten Mann geschlafen, ihren Freund betrogen? Nein, der Skandal ist: sie hatte Sex.

Ja, es gibt die Regel für AKB48-Mitgleider: kein Dating erlaubt. Aber ich bitte euch, Minami ist zwanzig und eine junge Frau, ihr Partner ein 19-jähriger Boygroup-Sänger. Irgendwo geht das für mich zu weit, eine junge Liebe oder sei es auch nur Sex just for fun als Skandal hinzustellen.

Ihr geschorener Schädel spricht für sich und bringt den Druck zum Ausdruck, den man bei einem Idol-Leben in der Öffentlichkeit ausgesetzt ist.

Alles Liebe,



Japanischer Grüntee-Energydrink

Ob ihr’s glaubt oder nicht: ich bin sowohl gestern als auch heute mit einem Yoga-Workout in den Tag gestartet. Während ich mir an Neujahr noch wie eine durchs Wohnzimmer kugelnde Raupe vorkam, ging es heute schon besser.

Um meine Motivation aufrecht zu erhalten gibt es heute einen Energydrink aus Attila Hildmanns Vegan for Fun. Das ganze besteht aus Grüntee, frischem Ingwer, Zitronensaft und Agavendicksaft. Und jetzt kommt’s: Der Drink schmeckt original wie der Tee, den man in Japan am Automaten kaufen kann.

Ich bin hin und weg :D Importiert kostet der Tee nämlich ein kleines Vermögen. Ab jetzt mache ich ihn einfach selbst. *in Japan-Erinnerungen schwelg*

Alles Liebe,



Lust und Frust am Kanji-Lernen

Vor einigen Wochen habe ich mir einen Plan zurecht gelegt. Bis zum Jahresende lerne ich jeden Tag 11 Kanji. So müsste ich bis Ende Dezember mit RTK1 (Heisigs Remembering the Kanji Band 1) durch sein und mein vorläufiges Ziel wäre erreicht…Wäre…

Jetzt läuft das jeden Morgen so: Ich stehe auf, wiederhole alle fälligen Kanji und danach kämen theoretisch die elf neuen Schriftzeichen.

Was nach so wenig klingt, verlangt mir in Wirklichkeit alle Gehirnressourcen ab, die noch über sind. An manchen Tagen läuft es gut, so wie heute, da habe ich gleich das doppelte geschafft. Meistens aber schaffe ich nur ein paar oder lasse es ganz sein.

Das mit den Kanji und mir, das ist ein Auf und Ab der Gefühle. Heute habe ich von einem gelesen, der RTK1 in 8 Wochen (!) durchgearbeitet hat *Kinnlade nach unten klapp* Da fragt man sich schon gleich, was bei einem selbst falsch läuft. Gleichzeitig motiviert mich das aber auch. Vielleicht könnte ich doch das Tempo ein wenig anziehen!?

Und am schönsten sind die Momente, wenn ich ein Zeichen lerne, von dem ich genau weiß, dass ich es in gewissen japanischen Wörtern schon soo oft gesehen habe, aber mir nie merken konnte. In Zukunft werde ich es lesen können UND schreiben. Wen ich mir das bewusst mache, wird mir ganz wohligwarm im Bauch. Dann ist die Japan-Liebe da und ich weiß, warum ich es schaffen kann.

Mehr zum Projekt 12 in 2012 erfährst du hier.

Alles Liebe,