Die Schattenseiten der japanischen Idol-Industrie

Wer in Deutschland DSDS oder Popstars gewinnt…an den erinnert sich in ein paar Monaten niemand mehr. In Japan ist das anders. Wer von einer der großen Idol-Agenturen gecastet wird, dem steht eine spannende Zeit bevor.

Die aktuell erfolgreichste Retortenband ist AKB48, eine Girl-Group mit wechselnden Mitgliedern, kleineren Untergruppen und Schwestern-Bands in Osaka, Fukuoka, Jakarta, Tapei und Shanghai. Die meisten ihrer Singles landen in den japanischen Charts auf Platz 1, die Mädels sind allgegenwärtig auf Werbeplakaten und in Fernseh-Spots.

Die letzten Tage erschüttert ein Sex-Skandal die Idol-Welt und Entsetzten ruft vor allem die Reaktion der Betroffenen hervor: Minami Minegashi hat sich als Wiedergutmachung den Schädel kahl rasiert und entschuldigt sich per youtube-Video.

Bild-Quelle: youtube

Sex-Sakandal? Was hat sie denn nun gemacht, fragt ihr euch bestimmt. Mit einem verheirateten Mann geschlafen, ihren Freund betrogen? Nein, der Skandal ist: sie hatte Sex.

Ja, es gibt die Regel für AKB48-Mitgleider: kein Dating erlaubt. Aber ich bitte euch, Minami ist zwanzig und eine junge Frau, ihr Partner ein 19-jähriger Boygroup-Sänger. Irgendwo geht das für mich zu weit, eine junge Liebe oder sei es auch nur Sex just for fun als Skandal hinzustellen.

Ihr geschorener Schädel spricht für sich und bringt den Druck zum Ausdruck, den man bei einem Idol-Leben in der Öffentlichkeit ausgesetzt ist.

Alles Liebe,



4 Gedanken zu „Die Schattenseiten der japanischen Idol-Industrie

  1. Sari sagt:

    Von der Gruppe habe ich tatsächlich schon mal irgendwo vor nem Jahr oder so gelesen. In Japan sind ja bands irgendwie gigantisch groß, da sind 5 Mitglieder ja ein totaler Witz gegen. Bestehen die nicht aus 20 oder mehr?
    Von den Bedingungen habe ich auch gelesen. Es ist schon heftig, wie massiv Druck und Einfluss auf einen ausgeübt wird, aber vielmehr finde ich es noch krasser, dass man das auch mit sich machen lässt „nur“ für den Erfolg und auf seine eigenen Rechte total verzichtet…

  2. Moni sagt:

    Ist man da in der Hinsicht in Japan GENERELL eher konservativ oder primär was so Bands angeht? Würd mich mal interessieren… hab ich ja eigentlich keine Ahnung von -_-

  3. Suzu sagt:

    Das erinnert mich ein bisl an Morning Mosume. Die waren auch ne recht große Band mit Unterbands. Da hatte auch mind. ein Mädchen einen Skandal produziert, denn sie hat sich erlaubt sich zu verlieben und einen Freund zu haben. Die Fans fühlten sich von ihr betrogen und ihre Beliebtheit sank. Ich finde sowas total krass, dass manche seinem Idol nicht mal persönliches Glück gönnen, so sehr verehren sie diese Person.
    So etwas kommt aber auch in Manga in abgeschwächter Form vor: Kein Mädchen darf den Schulschönling daten, denn er gehört keiner, sonder allen. Über so einen Selbstbetrug kann ich nur lachen. Japaner sind manchmal echt arm. ><

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