Mina Schildmaid, Japanologin

Die Frage, die jedem Japanologiestudenten ständig, und zwar wirklich ständig gestellt wird, lautet: Und was macht man dann nach dem Studium damit?

Früher habe ich gerne geantwortet: „Gar nichts! Ich mach das für mich. Wenn ich es dann mal brauchen kann, umso besser.“

Aber Chancen „japanologisch“ tätig zu werden, gibt es wenige, deshalb habe ich mir meine einfach selbst geschaffen.

Eine E-Mail an den örtlichen Kinobetreiber war alles, was nötig war, um meine Japanliebe für ein paar Wochen intensiver ausleben und vor allem mit anderen teilen zu können. Denn gemeinsam veranstalten wir eine Sonntags-Matinée-Reihe mit drei Filmen von Regisseur Akira Kurosawa, die auf Shakespeare-Stücken basieren. Ja genau! Das Thema meiner Magisterarbeit.

Mina Schildmaid, Japanologin

Und ratet mal, wer davor immer einen kurzen Vortrag hält. Zwei Filme sind schon rum, nächsten Sonntag kommt das große Finale mit Ran. Es ist ein tolles Gefühl das zu machen: die Begeisterung weiterzugeben, die Augen von Filminteressierten für Details und japanische Eigenheiten zu öffnen, das ausleben, was mich glücklich macht.

Und wer weiß, welche Möglichkeiten sich daraus ergeben? Und wenn nicht, schaffe ich sie mir eben weiter selbst ♥

Alles Liebe,



weekly retrospect 21 + 22

:sun: In my universe I’m the sun

Ah, freie Montage :D Das Gefühl, dass das Wochenende noch einen Tag länger dauert. Kein Tag zum reinen Gammeln. Ich war die letzten beiden Wochen jeweils sehr fleißig, aber man macht alles mit weniger Druck, wenn man nicht noch irgendwo hin muss. Vorbildlich habe ich Dokumente geordnet (dieses Jahr plane ich die Steuererklärung mal vor September anzugeben xD) und am Vorhaben Survival-Bento gearbeitet (nachdem ich dieses Buch gelesen habe). Das bedeutet am Montag schon möglichst viel vorzubereiten/vorzukochen, damit das Bentopacken für den Rest der Woche möglichst einfach wird. Zum Beispiel Reis vorkochen und portioniert in den Kühlschrank beziehungsweise ins Gefrierfach stellen, Möhrenkinpira und Tuna-Tofu-Burger braten. Beides hält, am Montag gemacht, wunderbar bis Freitag. Dadurch sehen meine Bentos seit langem mal wieder wie richtige Bentos aus und sind nicht nur eine Tupperbox, in die ein paar Nudeln mit Ketchup gequetscht wurden. (Hier nun irreführenderweise ein Bild vom Frühstück mit meinen ersten selbstgezogenen Kräutern)

Die letzten beiden Wochenenden war ich auf gleich zwei Konzerten (nichts, was ich generell besonders häufig mache): Einmal Christoph Süß (kennen einige vielleicht als Moderator von quer im Bayerischen Fernsehen) und ein…wie soll ich sagen…Chorkonzert, bei dem ein Freund mitgesungen hat. Ich habe gemerkt, wie sich dieses Gefühl in meinem Bauch breit gemacht hat, auch mal wieder gerne auf der Bühne stehen zu wollen. Es ist schon viele Jahre her, seit ich das letzte Mal gesungen oder geschauspielert habe, und es ist langsam wieder an der Zeit x_x

:pen: Studies

In letzter Zeit werde ich immer öfter gefragt, wann mein Studium denn nun endlich vorbei sei? Diese Frage versetzt mir immer einen Stich, denn im Laufe der Zeit haben sich da bei mir Komplexe eingeschlichen. Alle meine Freunde sind längst fertig mit dem Studium. „Sie sind auch größtenteils einige Jahre älter als du und haben nicht vor dem Studium eine Ausbildung gemacht und gearbeitet!“ piepst dann eine leise Stimme in mir, aber aus irgendeinem Grund schaffen es Komplexe immer sich aufzuplustern und alles andere zu verdrängen, obwohl sie doch nichts sind als hohle Gedankengeschöpfe.

Seit Mittwoch vor zwei Wochen gibt es endlich eine eindeutige Antwort auf diese Frage. Im Kolloqium für angehende Magister-Kandidaten wurde uns ein Zeitplan nahegelegt. Und um keine „auf die Schnelle und zum Scheitern verurteilt“-Aktion hinzulegen, sondern in Ruhe mein Studium mit einer guten Abschlussarbeit zu beenden, werde ich mich brav an diesen Plan halten. Das heißt nach diesem Semester bin ich scheinfrei und lege bis zum Sommer das Thema für meine Magisterarbeit fest. Bis zum Herbst erstelle ich eine erste, grobe Gliederung und lege diese dem Betreuer meiner Wahl vor, um alles Weitere zu besprechen. Bis zur Anmeldung beim Prüfungsamt im März verbringe ich die Zeit mit Lesen, Materialsammeln, Lesen und noch mal Lesen :) Nach der ofiziellen Anmeldung geht es ans Schreiben und die Abschlussprüfungen müssten dann circa im Oktober stattfinden. Und dann, ja, erst dann ist mein Studium vorbei.

Ehrlich gesagt hatte ich mit einem Semester weniger gerechnet, aber ich habe mich sehr schnell an den Gedanken gewöhnt. Schließlich bin ich auch sehr gerne Student :D Nebenher bleibt mir genug Luft um meinen Lebensunterhalt zu verdienen und einige private Projekte voranzutreiben, die zum Teil auch eng mit meinem Studienerfolg verknüpft sind. Also alles in allem kein schlechter Plan, oder?

Alles Liebe,



Paradepower: Studium & Ausbildung

Diesen Monat dreht sich bei Missis Paradepower alles ums Thema Studium & Ausbildung:

Was wolltet ihr werden, als ihr klein wart?
Bäckerin, Lehrerin, Schauspielerin – in der Reihenfolge. Der einzige Berufswunsch – seit ich schreiben kann – der sich bis heute dauerhaft gehalten hat, ist Journalistin bzw. Jugendbuch-Autorin.

Habt ihr diesen Beruf ins Auge gefasst? Oder ist es etwas ganz Anderes geworden?
Da müste man wohl erst mal klarstellen, wo ich im Moment gerade stehe. Ich habe eine abgeschlossene Ausbildung zur Versicherungskauffrau mit Zusatzqualifikation Systeminformatik, bin seit 5 Jahren nebenbei selbständig als Webdesignerin und hauptsächlich Studentin der Japanologie, Englischen Literatur- und Sprachwissenschaft. Wie man sehen kann, scheine ich etwas unentschlossen. Es ist aber nun mal so, dass mir vielerlei Dinge Spaß machen. Und das Webdesign kam erst durch die Ausbildung, das Sprachstudium dient – außer zu meiner persönlichen Bereicherung – dazu die erworbenen Fähigkeiten danach mit dem Designen zu verbinden. Meine endgültige berufliche Zukunft sehe ich auf jeden Fall im kreativen Bereich. Webdesign macht mir seit vielen Jahren Spaß und bietet unendliche Möglichkeiten sich kreativ auszutoben.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen, dieses Studium / diese Ausbildung zu machen?
Seid der Schule war klar, dass ich Englische Literatur studieren wollte. Nur was dazu? Nach dem Abitur wusste ich es immer noch nicht und meine Eltern schlugen vor, dass es sinnvoll wäre erst eine Ausbildung zu machen. Einige Familienmitglieder waren zu der Zeit bei der Allianz, also sah ich mir die angebotenen Stellen an und sah die Versicherungskauffrau mit Informatik. Beworben – eingestellt! Ehrlich gesagt habe ich mich vorher gar nicht so richtig informiert oder mir Gedanken gemacht, ob mir Versicherung liegen könnte, sondern mich nach guter alter „mal schau’n“-Manier einfach beworben.
Den Traum Studium wollte ich danach aber unbedingt auch noch realisieren und mittlerweile war mein Wunsch Japanisch sprechen zu können so weit gereift, dass ich mich waghalsig an der Uni mit Hauptfach Japanologie und Anglistik im Nebenfach einschrieb xD

Macht Euch die Ausbildung / das Studium / die Arbeit in diesem Beruf Spaß? Was ist das Besondere daran?
In Versicherung war ich zwar nicht schlecht, Spaß gemacht hat es mir aber eher weniger. Die Ausbildung war dank meinen fünf einzigartigen Kollegen (geliebter Stanzhaufen ♥) dennoch ein unvergessliches Erlebnis und ich möchte die Erinnerungen an die Zeit nicht missen („Haufeeeen…“) Und der Informatik-Part hat mir etwas fürs Leben mitgegeben. Programmieren kann ich gut, nur dass ich es eben mittlerweile in anderer Form ausübe ^^

Das Studium ist so ein Kapitel für sich. Ich liebe die Uni, ich hasse die Uni. Ich liebe Japanisch und Anglistik, ich hasse Bürokratie. Ich bin faul, ich bin fleißig, ich bin selbstmitleidig, ich bin motiviert. Es ist ein ewiges auf und ab. Auf alle Fälle ist es eins: ganz anders als ich es mir vorgestellt und vielleicht auch erhofft hatte.

Das besondere am Japanologie-Studium ist wohl das Fach an sich und auch die verrückten Leute, die mit einem die gleiche Leidenschaft teilen. Japanologen sind genau so, wie man sie sich vorstellt. Außer mir natürlich xD

Habt ihr besondere Freunde in der Ausbildung / dem Studium kennen gelernt, zu denen ihr immer noch Kontakt habt? Habt ihr tolle Freundschaften geschlossen?
Zu meinen Leuten aus der Ausbildung habe ich kaum Kontakt. Ich denke das ist auch normal so. Jeder geht irgendwann in seine Abteilung und gliedert sich dort ein, des Verbindende wird weniger und weniger, vor allem wenn man wie ich die Firma verlässt, um etwas anderes zu machen.

An der Uni hatte ich es bisher irgendwie nie geschafft feste Kontakte zu knüpfen. Die Japanologie ist zwar klein und jeder kennt jeden, doch da ich einen festen Freundeskreis zu Hause habe und auch noch außerhalb wohne hat es sich nie so ergeben, dass daraus dicke Freundschaften wurden.
Ganz anders ist das mit den Leuten, die ich in Japan an der Sprachschule kennengelernt habe. Einen jeden einzelnen von ihnen liebe ich, denn sie haben dazu beigetragen diese neun Monate zu den schönsten meines Lebens zu machen. Über Facebook bekommt man zumindet regelmäßig mit, was bei den anderen so vor sich geht, und mit einigen halte ich auch darüber hinaus Kontakt. ♥

Erzählt uns ein Ereignis aus eurer Ausbildung oder eurem Studium, dass euch in Erinnerung geblieben ist.
Präsentieren. Nichts habe ich in der Ausblidung so ausgiebig gelernt wie das Halten von Präsentationen. Meine Gruppe war ein kreativer Haufen und irgendwann wurde uns das normale Vortragen zu langweilig, also haben wir eine Art TV-Sendung aufgezogen. Zwei von uns „moderierten“ und bewegten nur den Mund, während zwei andere versteckt hinter der Tafel den Text dazu sprachen. So vermittelte es einen Eindruck als wäre es eine dieser schlecht synchronisierten, amerikanischen Dauerwerbesendungen. Die Klasse war begeistert, unsere Lehrerin verdutzt sprachlos. Vor allem kam sie nicht damit klar, dass der männliche Moderator „Dirk“ hieß – auf Englisch ausgesprochen: Dörk. Diese Figur gab es schon seit vor der Berufsschulzeit, unsere Lehrerin hatte aber einen ganz ähnlichen Nachnamen (ich will sie hier mal nicht nennen ;)) und fühlte sich auf die Schippe genommen. Nach der Präsentation, als es darum ging uns zu benoten, fragte sie nur verdattert: „War das eine Anspielung auf meinen Namen?“ Wir verneinten. „Na dann…ist es eine eins.“ :lmao:

Alles Liebe,