Stricken mit dem Nadelspiel – ich kann es also doch

Stricken mit dem Nadelspiel schien bei mir bisher zum Scheitern verurteilt. Egal, was ich versuchte, das Ergebnis war immer viel zu locker. Selbst der letzte verzweifelte Versuch mit hauchdünnen 1,75mm Nadeln fruchtete nicht, da die Nadeln viel zu spitz waren und mir die Finger davon schmerzten.

Aber aufgeben? – Auf keinen Fall! Schließlich gibt es noch soo viele Stulpen, Socken und Co., die ich machen möchte. Zum Beispiel zu meinem neuen Cape, in dessen Natur es liegt, ärmellos zu sein. Armwärmer müssen her, und zwar zackig. Der neue Wolle Rödel am Stachus hatte auch noch die herrlich kuschelweichste Baby Alpaca Wolle dazu, die man sich nur vorstellen kann.

Stricken mit einem Bambus-Nadelspiel ... ein Traum

Wie ich genau auf die Idee kam, es einmal mit einem Nadelspiel aus Bambus zu versuchen, weiß ich nicht mehr. Aber ich kann nur eines sagen: Zu davor ist es ein Unterschied wie Tag und Nacht! Die Maschen  gehen mir von den Fingern wie Butter, von zu grob kann keine Rede mehr sein und das Maschenbild ist so gleichmäßig, als wäre ich ein Vollprofi. Ähem, zumindest Juniorvollprofi ;)

Mittlerweile ärgere ich mich, so viel Zeit mit minderwertigen Nadeln vergeudet zu haben. Denn ja, die Bambusnadeln kosten drei Mal so viel wie mein altes Lidl-Billignadelspiel. Aber das ist es wert! Vor allem wegen der Zeit und Nerven, die man sich spart. Kein Auftrennen mehr nach vielen, vielen verstrickten Stunden, weil alles zu ungleichmäßig und grobmaschig ist. Keine Gänsehaut mehr, wenn die rauen Eisennadeln aneinander vorbeischrappen. Und vor allem nicht mehr das Gefühl komplett strickunbegabt zu sein. HA!

Ich glaube, das ist der Moment, in dem ich mir überlegen sollte, einen kleinen Shop zu eröffnen. Denn ihr habt jetzt bestimmt alle riesig Lust bekommen, euch mit Bambusnadeln einzudecken ;)

Alles Liebe,



Endlich: Die Ripple-Häkeldecke ist fertig

Projekt 12 in 2013 - Projekte beenden

Es ist nahezu unglaublich, aber endlich, endlich kommt ein Post, auf den ich mich selbst sehr gefreut habe.

*ähem räusper* Heute präsentiere ich euch voller Stolz meine fertige Ripple-Häkeldecke.

Endlich: Die Ripple-Häkeldecke ist fertig

Viele, viele Enden habe ich vernäht, bis ich endlich zum Abschluss dieses Projekts gekommen bin.

Endlich: Die Ripple-Häkeldecke ist fertig

Na, was sagt ihr? Ist sie nicht schön? Quasi die schönste Häkeldecke, die ihr in eurem Leben jemals gesehen habt (hier ist beim Antworten schwindeln erlaubt)?

Endlich: Die Ripple-Häkeldecke ist fertig

Wie ihr sehen könnt, hat sie ihre Heimat im Schlafzimmer gefunden (meine Güte, der „ich räume das Schlafzimmer um“-Post steht ja auch schon ewig aus).

Endlich: Die Ripple-Häkeldecke ist fertig

Was soll ich sagen? Ich liebe sie!

Endlich: Die Ripple-Häkeldecke ist fertig20130730_05

So viel Arbeit und Stunden sind in diese Decke geflossen und jede einzelne Masche davon hat Spaß gemacht (naja, okay, außer die erste Reihe vielleicht, bei der man in die Luftmaschen häkeln musste).

Aber ihr wisst ja: Eine Häkeldecke ist nie genug. Es wird Zeit die nächste fertig zu bekommen.

Mehr zum Projekt 12 in 2013 erfährst du hier. Über meine persönlichen 12 Ziele kannst du hier lesen.

Alles Liebe,



Auf der Suche nach der perfekten Bio-Wolle für Häkeldecken

Auf der Suche nach einem perfekten Garn für Häkeldecken bin ich schon länger. (ich hatte schon einmal darüber geschrieben) Acryl hat den Vorteil, dass es leicht, flauschig und gut waschbar ist (vom günstigen Preis ganz zu schweigen). Auch gibt es von schachenmayr ein tolle Farbauswahl für die Bravo Garn-Reihe. Dennoch würde ich mich auch gerne einmal an einer Baumwoll-Decke versuchen. Die gehäkelte Decke sollte aber natürlich nicht zu schwer werden, auch splisst Baumwolle gerne.

Mit allem, wie ich meinen Lebens-Stil im letzten Jahr verändert habe, würde ich obendrein natürlich ein Bio-Garn bevorzugen.

Bio-Baumwolle: Anbau

Bei konventioneller Baumwolle besteht das Problem, dass unglaubliche Mengen Pestizide und Insektizide eingesetzt werden, die Umwelt und Mensch schaden. Auch verbraucht der Anbau Unmengen an Wasser. Beim Bio-Baumwoll-Anbau gibt es keinen Gift-Einsatz. Stattdessen werden zum Beispiel auf benachbarten Feldern Sonnenblumen angebaut, die die Schädlinge anziehen. Auch ist der Boden durch natürliches Düngen aufnahmefähiger für Wasser und die nötige Wasser-Zugabe fällt geringer aus.

Bio-Baumwolle auf dem deutschen Markt

In den letzten Jahren gab es nur vereinzelt ökologisch produziertes Garn, und nur in wenigen Farben. Als Import kam man noch relativ leicht an die Eco Line von Debbie Bliss ran, auf dem deutschen Markt sah es aber eher mager aus. Dies hat sich 2012 etwas geändert, da es seitdem von Lana Grossa eine komplette Bio-Reihe gibt: Linea Pura. Die beiden Baumwoll-Garne aus der Linie sind Panama (Wolle mit Farbverlauf) und Organico (in 25 uni Farben erhältlich). Von letzterem habe ich drei Knäuel zum Testen bestellt.

Bio-Baumwoll-Garn in schönen Farben: Organico aus der Linea Pura von Lana Grossa

Linea Pura – Organico

Der erste Eindruck ist sehr gut. Die Farben sind trotz schonenderer Färbeverfahren kräftig und die Wolle fasst sich wunderbar weich an. Allerdings ist sie relativ dick und hat nur eine Lauflänge von 90m / 50g. Ich befürchte für eine Häkeldecke ist das zu schwer. Dennoch lasse ich mich nicht entmutigen und werde verschiedene Muster ausprobieren, um zu sehen wie sehr sie splisst und sich als Granny Square, Stripe, Hexagon, African Flower oder Ripple macht.

Wenn die Organico nicht ganz mein Ding ist, werde ich es wohl mal mit der Debbie Bliss Eco Baby probieren, da ist nur leider die Farbauswahl nicht so groß.

Hat jemand Empfehlungen für mich, welche Garnqualität sich gut für eine Decke eignet? Baumwolle? Oder doch lieber ein Mischgarn? Und wisst ihr vielleicht noch andere Bio-Wolle in tollen Farben?

Alles Liebe,



Fertig gehäkelt: Ein Deckchen…dingens…was auch immer

Granny Squares für mein Häkeldecken

Gestern konntet ihr schon einen Blick erhaschen: das Häkeldeckchen ist fertig. Freitag Abend im Kreis der Freunde und Samstag habe ich fast den ganzen Nachmittag fleißig dran gesessen. Den Prozess möchte ich euch natürlich nicht vorenthalten. Deshalb hier die Konstruktion in allen Details.

Oben könnt ihr den Stapel Granny Squares sehen, 18 Stück. Nervig war wie immer das Enden vernähen. Zu spät habe ich bei 21st Century Girl ein großartiges Videotutorial gefunden, wie man einen Großteil der Fäden gleich beim Häkeln einarbeiten kann. Vor allem sinnvoll, wenn man mehrfarbige Grannys häkeln möchte. Ich habe es ja bisher immer vermieden, eben wegen der losen Enden. Dieses Hemmnis ist nun passé. Macht euch auf eine Granny Flut gefasst *lach*

Granny Squares zusammenhäkeln

In der Anleitung war leider nicht genau angegeben, wie man die Grannys zuletzt zusammenfügen soll. Also habe ich mehrere Versionen ausprobiert und mich letztendlich für zusammenhäkeln entschieden. Dadurch entsteht ein sichtbarer Steg zwischen den einzelnen Quadraten. Sah während dem Machen seltsam aus (ich kam mir vor, als würde ich mit einer Wirbelsäule arbeiten…aus Wolle…whatever xD), mit dem Endergebnis bin ich aber zufrieden.

Granny Squares zusammenhäkeln

Als die zwei langen Stege fertig waren, war das ein lustiges Gebilde. Also weiter. Fünf Querstege.

Granny Squares zusammenhäkeln

Fertig zusammengehäkelt hieß es wieder: Enden vernähen. Hmpf.

Fertiges Granny Square Häckeldeckchen - Details

Aber dann kam der Rand drumrum, und  es fing es an richtig hübsch zu werden :3

Fertiges Granny Square Häckeldeckchen - Details

Fertiges Granny Square Häckeldeckchen

Fertiges Granny Square Häckeldeckchen - Details

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, wo die Decke leben wird. Die letzten Tage hat sie als Aufhübsch-Hintergrund für diverse Fotomotive hergehalten. Vorhin ist sie auf den Wohnzimmertisch umgezogen.

Häkeldeckchen aus Granny Squares in voller Pracht

Was sie ist, kann ich nicht genau sagen. Eine Mini-Decke? Ein Platzset? Egal, hauptsache hübsch ♥

Daten

Anleitung: かぎ針編みでスイスイ作れるナチュラル糸こもの
Garn: ca. 50 g Meilenweit 6-fach von Lana Grossa (80% Schurwolle, 20% Polyamid)
Nadelstärke: 4,5 mm

Alles Liebe,



Ich häkel mich zur Prüfung

Die Prüfungen stehen kurz bevor. Oh habe ich Lust auf alles: häkeln, Serien schauen, zocken, die Wand neu streichen, das Bad putzen, die Steuererklärung. Nur nichts aufs Lernen. Aber das kennt ihr ja schon bei mir.

Nun habe ich ja erst gestern erzählt, dass ich die angefangenen Socken wieder aufgetrennt habe. Inspiriert durch ein Bild, dass ich irgendwo im weltweiten Netz gesehen hatte (fragt mich nicht mehr wann und wo), überkam mich die unbändige Lust eine Art Platzset oder Deckchen zu häkeln.

Häkel-Granny-Squares nach japanischer Anleitung

In einem meiner japanischen Häkelbücher (かぎ針編みでスイスイ作れるナチュラル糸こもの) habe ich eine nette Anleitung für ein Deckchen gefunden. Eigentlich zweifarbig, aber die Arbeit mit dem Vernähen spare ich mir und mache das ganze durchwegs in Grau.

Häkel-Granny-Squares nach japanischer Anleitung

Und wie man sieht habe ich schon einen ganzen Schwung Granny Squares fertig. Obwohl ich doch lernen sollte. Und das tue ich ja auch, aber ich habe ein Häkel-Belohnungssystem eingeführt. Da ich The Castle of Otranto auf dem Kindle von Mr. Perfect lese, weiß ich jederzeit genau wieviel Prozent ich bereits hinter mich gebracht habe. Alle zehn Prozent „darf“ ich wieder ein Quadrat fabrizieren.

Häkel-Granny-Squares nach japanischer Anleitung

Verrückt? – Vielleicht. Aber für mich funktioniert’s. ;)

Kennt ihr auch diese unbändige Lust zu häkeln/stricken/nähen etc.? Weiß jemand noch weitere, effektive Motivationsstrategien vor den Abschlussprüfungen?

Alles Liebe,



Stricken? – Fail!

Dinge zu Ende bringen ist einer meiner 12 in 2013 Projektpunkte. Heute soll es aber genau um das Gegenteil gehen. Darüber, dass man manchmal aufgeben muss, um etwas zu beenden.

Ich habe es schon einmal gesagt, neue Ideen zu entwickeln, Hobbies zu finden, Projekte zu beginnen, darin bin ich ganz groß. Etwas zum Abschluss bringen…Pustekuchen. So wird der Berg unbeendeter Dinge größer und größer, bis er einen irgendwann wie eine Lawine überrollt. Man fühlt sich getrieben von all den „müsste, hätte, sollte“.

Dabei gäbe es einen ganz einfachen Weg: man könnte sich eingestehen, dass einen etwas nicht mehr interessiert, dass es nicht so klappt wie erhofft, oder dass es einem einfach nicht gefällt. Letzteres trifft bei mir bei mancher Handarbeit zu. Allem voran bei meinen Strickwerken. Mit der Technik mag es noch nicht so klappen, dann das Problem, dass ich zu lose Maschen mache.

Lange wollte ich es mir nicht eingestehen, denn es kann doch nicht sein, dass ich es nicht gebacken kriege, Socken zu stricken (und ich scheiter ja nicht mal an der Ferse). Aber solange ich nicht enegrmaschig zu arbeiten lerne, muss ich mir das abschminken. Und so habe ich am Wochenende den ersten halben Socken aufgetrennt. Jawohl.

Die Wolle hat immerhin fast zehn Euro gekostet, da häkel ich jetzt lieber ein schönes Deckchen draus.

Dann wären da aber noch die fingerlosen Handschuhe. Die auf den Bildern zur Anleitung ganz toll aussahen, die mir aber einfach nicht gefallen. Punkt.

fingerlose Handschuhe...aufgetrennt

Dabei geht es gar nicht um meine Strickerei, sondern um das Muster. Einfach nicht mein Ding. Also aufgetrennt.

Jetzt bleibt nur noch die Überwindung, einem dritten Strickwerk den Gar auszumachen. Meine ersten Verusche mehrfarbig mit Muster zu arbeiten. Noch dazu bin ich mit dem Ergebnis, ebenfalls fingerlose Handschuhe, sehr zufrieden. Nur sind sie viel zu eng geworden. So als würde man eine Blutdruckmanschette tragen *ufz* Und aus unerfindlichen Gründen *verdächtigend zu den Kaninchen schiel* ist auch noch ein Loch drin.

Ja, es ist erst kein schönes Gefühl etwas angefangenes, unvollendetes als abgeschlossen zu erklären. Aber danach kommt diese Erleichterung, ein Projekt weniger rumliegen zu haben. Nur mein Strickselbstbewusstsein hat etwas gelitten. Aber das nehme ich dann in Richtung Herbst/Winter wieder in Angriff.

Bin ich die einzige, die so zögert, etwas als beendet zu sehen, oder kennt ihr das auch?

Mehr zum Projekt 12 in 2013 erfährst du hier. Über meine persönlichen 12 Ziele kannst du hier lesen.

Alles Liebe,