Die Ernährung ändern, aber wie?

Etwas ändern, aber wie?

Da saß ich nun, erst die Begegnung mit dem Kleb-Fleisch, dann auch noch die Doku über Fleischkonsum und die globalen Folgen. Ich wollte etwas an meinen Ernährungsgewohnheiten ändern, aber wie?

Egal, was ich im Leben angehe, ich bin fest davon überzeugt, dass es ein passendes Buch dazu gibt. amazon war in diesem Fell mal wieder mein Freund und ließ mich zuerst auf Michael Pollans Buch 64 Grundregeln ESSEN stoßen. Faustregeln, an die man sich halten konnte? Klingt nicht schlecht, dachte ich mir. Einige Rezensionen wiesen bereits auf Pollans anderes Buch Lebens-Mittel hin, quasi eine ausführlichere Version der 64 Grundregeln.

Also bestellte ich beide Bücher kurzerhand in der Bibliothek und hatte sie nur wenige Tage später in Händen.

64 Grundregeln ESSEN

In diesem Buch gibt einem Pollan durch seine Regeln ein Hilfsmittel in der Hand, das im Supermarkt hilft zu entscheiden, was in den Einkaufskorb wandern sollte und was lieber nicht. Hinter manchen der Regeln stehe ich nicht uneingeschränkt, bei den meisten aber denkt man sich schon bei der Überschrift: klar, eigentlich logisch.

Es geht darum echte Lebens-Mittel zu kaufen. Pollan definiert diese als alles, was nicht von der Lebensmittelindustrie komplett künstlich verändert oder gar komplett konstruiert wurde. Wir reden von Äpfeln, Birnen und Kartoffeln. Fisch (nicht in Fischtsäbchenform), Fleisch, Salat, Nüssen und Getreide. Müsli, das zum Beispiel aus Vollkornflocken besteht, nicht aus Cornflakes und Schokocrunchies. Man könnte die Liste unendlich weiterführen.

Für wen ist das Buch? – Meiner Meinung nach taugt das Buch gut für einen ersten Einstieg in das Thema sinnvolle und gesunde Ernährung. Es ist für Leute, die sich einfache Regeln wünschen, was man kaufen und wie man essen sollte, aber nicht zu sehr an Hintergrundinfos interessiert sind.

Gehöre ich dazu? – Ganz klar nein, denn schließlich wollte ich mehr wissen. Viel mehr ;)

Lebens-Mittel

Wow, ich habe das Buch verschlungen (fragt Mr. Perfect, er hat mich ein paar Tage nur noch mit der Nase in den Seiten gesehen). Michael Pollan ist Journalist und hatte ursprünglich selbst nicht so viel Ahnung vom Essen und der Lebensmittelindustrie. Dann bekam er den Auftrag ein Buch darüber zu schreiben und recherchierte zwei Jahre lang. Seine Schlussfolgerungen und Entdeckungen kann man in Lebens-Mittel lesen (die 64 Grundregeln waren ein Nebenprodukt der Recherchen). Und es ist wahrlich ein Vergnügen Pollan auf seinem Weg zu folgen. Sicher schluckt man manchmal gewaltig, aber er spart nicht mit Selbstkritik und desöfteren musste ich beim Lesen laut lachen.

Pollans Buch basiert zu großen Teilen auf der These, dass wir uns dem Nutritionismus verschrieben haben. Wir sehen eine Karotte nicht mehr als solche sondern als eine Ansammlung von verschiedenen Vitaminen, Spurenelementen, Ballaststoffen usw. Der Nähwert eines Lebensmittels ist für uns wichtiger geworden, als das Lebensmittel selbst. Dabei ist so vieles auf diesem Gebiet noch nicht erforscht. So ist uns (nur als Beispiel) klar, dass es gesund ist einen Apfel zu essen, weil er Vitamine enthält. Allerdings wirken Vitamine in ihrer Reinform gegeben zum Teil krebserregend. Daher argumentiert Pollan, dass es nicht das Vitamin alleine ist, das gesund ist, sondern das Zusammenspiel vieler Faktoren innerhalb eines Lebensmittels.

Daher der Aufruf sich auf Lebens-Mittel zu konzentrieren und nicht das Knuspermüsli mit Vitaminzusatz zu kaufen.

Zusätzlich erzählt er von der Lobbyarbeit der Lebensmittelindustrie. Dass früher in den USA künstlich verändertes gekennzeichnet werden musste, sowohl farblich als auch mit dem Hinweis „Ersatzlebensmittel“. Deshalb war Margarine rosa eingefärbt (was die Leute zurecht skeptisch machte). So etwas wie Low Carb Spaghetti heutzutage müsten „Ersatz-Spaghetti“ heißen. Doch durch geschickte Lobbyarbeit wurde das Gesetz gekippt.

Auch wurde eine Empfehlung unterbunden, die beinhaltet hätte weniger Fleisch zu essen. Stattdessen – und jetzt haltet euch fest – kam es zu der ganzen „Esst weniger Fett“-Kampagne! Das war eine Verlegenheitsaktion, die auf nicht fundierten Studien fußte. Die Macht der Lebensmittelindustrie ist nicht zu unterschätzen und hat weitrechenden Einfluss auf unser aller Lebens- und Essgewohnheiten.

Aber ich seh schon, der Eintrag wird länger und länger. Auf so manches gehe ich vielleicht nochmal genauer in anderen Posts ein. (ich sage nur: fettarm gibt’s bei mir nicht mehr und es geht mir so gut damit. Hallo, Lebensqualität!)

Für wen ist das Buch? – Für alle, die Hintergrundinfos zur Lebensmittelindustrie möchten und bereit sind sich darauf einzulassen, dass sie die Dinge nicht mehr so sehen werden wie vorher. Das Ganze ist noch in einen angenehmen Schreibstil mit einer guten Portion Humor verpackt und wirklich uneingeschränkt empfehlenswert.

Lebens-Mittel war mir eine großartige Hilfe besser zu verstehen, wie sich die Lebensmittelindustrie die letzten Jahrzehnte verändert hat und auf wie viele Werbetricks wir reinfallen.

Alles Liebe,



weekly retrospect 12.2012 – 17.2012

:girl: Atashi

Die Zeit rast gerade dahin. Ein sumpfiger Einheitsbrei aus Stress und alles Mist. Wochenrückblicke schreiben, wenn der übliche Funken Lebensfreude fehlt? – Nein, danke.

Aber was, wenn es nun gerade mal keine ganz so gute Zeit ist? Das Bloggen ganz lassen? Das wäre ja noch schöner. Also habe ich meine Fotos durchgekramt und festgestellt, dass auch in den letzten Wochen ein paar richtige Highlights dabei waren.

Fangen wir an mit dem Frühling. Seit Anfang April hat er sich ja verkrochen und nochmal den Winter vorbeigeschickt. Der hat aber offensichtlich auch nicht mehr so richtig Lust und so macht der April in Sachen Wetter seinem Namen alle Ehre. Aber davor gab es ein, zwei sonnige Wochenenden. Da waren Mr. Perfect und ich unterwegs auf Spaziergängen. Impressionen von einem besonders schönen Nachmittag mit „Bach-Baumstamm-Überquerungs-Action“ seht ihr hier.

Ein Mega-Highlight, war der dlr-Kindertag, den wir mit meiner kleinen Schwester am Gründonnerstag besucht haben. Wir durften einen Blick in verschiedene Forschungsbereiche werfen. Es ist beängstigend und beeindruckend zugleich, wenn Roboter „Justin“ vor einem steht, redet und sicht fast menschlich bewegt. Der emotional bewegenste Moment für mich persönlich war jedoch der Besuch des Raumfahrt Kontrollzentrums, von dem aus das Columbus-Modul der Internationalen Raumstation ISS gesteuert wird. Live-Bild von der ISS inklusive. *Kinnlade nach unten klapp*

Hollywood lässt grüßen. Und ich natürlich standesgemäß mit Star Wars-Shirt ;D

Danach stand dann gleich Ostern ins Haus. Wir haben mit der Familie einen grandiosen Brunch genossen. Natürlich, soweit möglich, alles in Bio. Das war lecker und ein richtig schönes, verlängertes Wochenende ♥

Ah, kann nicht jedes Wochenende Ostern sein? ;)

:usagi: Hasenhausen

Wenn man Kaninchen hat, braucht man keinen Wetterbericht. Denn obwohl sie (noch) Wohnungskarnickel sind, haben sie ein unverfälschliches Gespür dafür, ob es draußen schön wird oder nicht. An sonnigen, warmen Tagen tollen sie dann vergnügt durchs Wohnzimmer und schlagen Haken. Ich liebe das.

Natürlich gab es auch die ersten Portionen Gras und Löwenzahn und ein paar kleine Erlen-Zweige. Wie man sieht ist Tartuffo nicht nur auf der Flucht, sondern manchmal neugierig, wenn die Mörchengeberin sich mit der Kamera auf den Boden legt. (Benny lässt sowieso alles kalt, solange er nur was zu fressen hat :lol:)

:onigiri: Japanophil

Kanji-Count: 600. Es läuft hervorragend…oder muss ich sagen lief hervorraggend? Denn ich bin schon wieder raus aus der täglichen Wiederholungsroutine.

Vielleicht sollte ich lieber Schriftzeichen üben, statt Wochenrückblicke zu schreiben ;)

:note: Entertain me

Gelesen: The Vespertine (The Vespertine #1) von Saundra Mitchell (ganz okay)
Gelesen: Lebens-Mittel von Michael Pollan (ein ernstes und lebenswichtiges Thema amüsant verpackt)
Am Lesen: Der Ruf des Kiwis (Im Land der weißen Wolke #3) von Sarah Lark
Gesehen: Die Tribute von Panem (The Hunger Games #1) (ich bin unendlich enttäuscht, wie kann man dieses großartige Buch so todlangweilig umsetzen)

Alles Liebe,