Die Gemma Doyle-Trilogie von Libba Bray war mein „Read“ des letzten Jahres. Fast zwölf Monate musste ich auf Nachschub der Autorin warten. Am 18. September erschien dann endlich der Aufbandtakt zur gleichnamigen Serie: The Diviners.
Was mich bei den Gemma Doyle Romanen so begeistert hatte war das beklemmende Setting des viktorianischen Englands. Dieses Mal nimmt Libba Bray den Leser mit auf einer Reise ins New York der 1920er Jahre. Wir reden von Flappern mit Bob-Haarschnitten, Ziegfield-Mädchen und Jazz, der durch die Gassen von Harlem wabert. Evie wird als Strafe zu ihrem Onkel nach New York geschickt; für das 17jährige Mädchen das Abenteuer ihres Lebens.
Evie ist ein wenig schrill, egoistisch und möchte das Leben in vollen Zügen kosten. Und ihren Platz finden. Denn sie ist ein wenig anders wie andere Mädchen – immer ein wenig zu viel, zu laut. Und zu alledem besitzt sie eine Gabe: wenn sie einen Gegenstand berührt, kann sie die Geheimnisse dessen Besitzers daraus lesen.
Allerdings ist Evie nicht die einzige mit einer besonderen Fähigkeit. Die Geschichte begleitet parallel mehrere Charaktere, deren Wege sich über kurz oder lang zwangsläufig kreuzen. Evie erfährt, dass sie ein „Diviner“ ist. Und kann ihre Gabe direkt nutzen, denn durch ihren Onkel wird sie in die Ermittlungen zu einer höchst sonderbaren und mythischen Mordserie hineingezogen.
The Diviners ist kein vergnüglicher Krimi. Vielmehr entfaltet die Geschichte im Laufe des Buches langsam ihren Horrorcharakter und das Schauern greift nach dem Leser genau so wie nach den Hauptpersonen im Buch. Libba Bray schafft etwas unglaubliches: sie kreiert eine atemberaubende Atmosphäre und gestaltet gleichzeitig ihre Charaktere so lebendig, dass ich mir jederzeit vorstellen kann, was Person X oder Y gerade macht, auch wenn sie aktuell in der Geschichte nicht vorkommt. Das schaffen für mich nur die wenigsten Autoren.
Vor allem den Höhepunt der Geschichte habe ich atemlos verschlungen, nur um zum Schluss festzustellen, dass The Diviners nur der Auftakt zu etwas noch viel größerem ist.
Einen Erscheinungstermin für den nächsten Band gibt es noch nicht, aber Libba Bray schreibt fleißig daran. Das will ich ihr auch geraten haben
Alles Liebe,
wow, das klingt spannend!