Die aktuelle Sexismus-Debatte, die mit dem Hastag #Aufschrei ihre Kreise im Internet zieht, ist wahrscheinlich an niemandem vorbei gegangen. Meistens finde ich solche Gesellschaftsdiskussionen recht befremdlich und weit entfernt, so als hätten sie nichts mit mir und meinem normalen Leben zu tun. Dieses Mal aber bin ich ins Grübeln gekommen. Denn es stimmt, der Sexismus, um den es hier geht, den gibt es überall.
Hier ist nun also mein Aufschrei:
Je mehr ich nachdenke, umso mehr Begebenheiten fallen mir ein. Ereignisse, die mich verstört haben, wie der Tag, an dem ein Mann quasi aus dem Nichts auftauchte, seinen Arm um meine Schulter legte und mich in die Büsche ziehen wollte.
Es sind die Sätze, das Mobbing, das sich ins Gedächtnis und die Seele eingebrannt haben, wie von einem Arbeitskollegen, den ich mal hatte, der mich zum Beispiel gerne „das fleischige Lieschen“ (Lieschen war früher generell mein Spitzname) nannte und auch sonst keine Gelegenheit ausgelassen hat um mir vor Augen zu führen, dass ich „nur“ eine Frau bin.
Da war die Angst den Job oder Auftrag zu verlieren, falls ich mich wehren sollte gegen anzügliche Sprüche („Du bist so geil!„, „Hast du zu Hause Lederklamotten und Peitsche im Schrank?„) und die Tatsache, dass der Kerl fast auf meinem Schoß saß, wenn wir etwas gemeinsam vor einem Bildschrim zu besprechen hatten.
Die Liste könnte ich noch weiterführen. Immer mehr Erinnerungen kommen hoch und mit ihnen Wut.
Ich möchte mit diesem Artikel auf keinen Fall generell Männer anprangern. So viele meiner Freunde und Kollegen sind tolle Kerle, denen so etwas nie im Leben einfallen würde. Aber es gibt eben auch die anderen. Und wahrscheinlich fällt jeder Frau mehr als ein Beispiel ein, wo es ihr schon ähnlich oder sogar schlimmer ergangen ist.
Dieser #Aufschrei war längst überfällig. Denn er geht uns alle an!
Mehr zum Projekt 12 in 2013 erfährst du hier. Über meine persönlichen 12 Ziele kannst du hier lesen.
Alles Liebe,